Prävention des Plattenepithelkarzinoms:
Orale Risikoläsionen in der zahnärztlichen Praxis
REGENSBURG (MedCon) – Rund 10.000 Patienten in Deutschland erkranken Jahr für Jahr an einem oralen Plattenepithelkarzinom. Betroffen sind auch Patienten ohne die klassischen Risikofaktoren Rauchen und Alkohol.
Bereits eine Therapieverzögerung von mehr als vier Wochen führt zu signifikant schlechteren Überlebenschancen – Früherkennung ist deshalb unverzichtbar und sollte Bestandteil der zahnärztlichen Untersuchung sein, so PD Dr. Dr. O. Driemel, Klinik für MKG-Chirurgie, Regensburg, in "zm".
Die große Mehrzahl der Plattenepithelkarzinome bildet sich auf dem Boden langfristig bestehender und klinisch erkennbarer Vorläuferläsionen. Darunter versteht man einen konkreten Schleimhautbezirk mit morphologisch verändertem Gewebe, in welchem das Auftreten von Krebs wahrscheinlicher ist als in normaler Mundschleimhaut. Sie werden aufgeteilt in homogene und inhomogene Leukoplakie, verruköse Leukoplakie, proliferate verruköse Leukoplakie, Erythroplakie und Erythroleuplakie.
Prämaligne Konditionen wiederum sind Erkrankungsbilder, bei denen zu jedem Zeitpunkt ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Schleimhautkrebses besteht.
Für folgende Grunderkrankungen ist ein solches Risikoprofil bekannt: Lichen planus der Mundschleimhaut, Chronisch-diskoider Lupus erythematodes, Plummer-Vinson Syndrom bei Eisenmangelanämie, orale submuköse Fibrose, Syphilis, Xeroderma pigmentosum und Epidermolysis bullosa.
Quelle: Zm 98, Nr. 1, 2008 S. 34 ff.