Polyzystisches Ovarialsyndrom plus chronische Parodontitis
ROHTAK (Biermann) – Welchen Effekt haben die nicht chirurgische Parodontaltherapie und die medikamentöse Behandlung auf die Spiegel eines serologischen Entzündungsmarkers (hochsensitives C-reaktives Protein [hs-CRP]) und Insulinresistenz (homeostatic model assessment [HOMA]) bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) und chronischer Parodontitis (CP)? Einer neuen Studie aus Indien zufolge führt die Kombination aus Scaling und Wurzelglättung (SRP) mit Myo-Inositol (MI) bei diesen Patientinnen zu einer stärkeren Reduktion der Last an systemischer Entzündung als die alleinige medikamentöse Behandlung.
Die Wissenschaftler um Seniorautor Rajinder Kumar Sharma vom Post Graduate Institute of Dental Sciences im indischen Rohtak randomisierten 60 Frauen mit PCOS und CP in 2 die Test-Gruppe mit SRP und MI oder die mit MI behandelte Kontrollgruppe, die zudem Anleitungen zur Mundpflege erhielt.
Anthropometrische, metabolische und parodontale Parameter wurden eingangs beurteilt und nach 3 und 6 Monaten reevaluiert. Zudem verglichen die Autoren alle Parameter beider Gruppen nach 6 Monaten mit 25 (auch parodontal) gesunden Frauen (Gruppe A).
Wie den Ergebnissen zu entnehmen ist, waren die parodontalen Parameter in der Testgruppe vs. der Kontrollgruppe bei der Nachbeobachtung nach 3 und 6 Monaten signifikant verbessert (P <0,001). Ferner sahen die Autoren eine statistisch signifikante Reduktion von hs-CRP und HOMA in beiden Gruppen nach 3 und 6 Monaten (P<0,05).
Allerdings konnten sie in der Testgruppe eine gegenüber der Kontrollgruppe signifikant stärkere Verbesserung von hs-CRP (P <0,05) und eine statistisch vergleichbare Reduktion von HOMA (P>0,05) nach 3 und 6 Monaten feststellen.
Die Autoren ergänzen, dass Test- und Kontrollgruppe signifikante durchgängige Verbesserungen der metabolischen Parameter nach 3 und 6 Monaten gezeigt hätten, die damit näher an Gruppe A herankamen.
Quelle: J Periodontol 2017;88(10):999-1011.
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